Orchideen vermehren

erklärt – generative und vegetative Orchideenvermehrung

Sie können durch zwei verschiedene Wege ihre Orchideen vermehren: Die generative Orchideen Vermehrung (geschlechtliche Vermehrung durch Samen. Die Pflanzen unterscheiden sich aufgrund der Gene der Eltern) und die vegetative Orchideen Vermehrung (ungeschlechtliche Vermehrung durch Meristeme (junges Gewebe), Kindel oder Keiki (Ableger) und über das Teilen der Pflanze. Die Pflanzen sind den Eltern genetisch identisch. Sie sind wie geklont).

Die Generative Vermehrung durch Bestäubung

Orchideen Vermehrung

Es ist fast jedem möglich seine Orchideen zu vermehren wenn man vorsichtig und sorgfältig vorgeht.

Wie bei vielen anderen Pflanzen muss, damit sich Samenkapseln bilden können, Pollen auf die Narbe der Blüte gelangen. Insekten landen auf der Unterlippe und befruchten somit die Blüte. Die Lippe ist meist auffällig gefärbt und / oder verströmt einen Duft, der Insekten anlocken soll.

Bei erfolgreicher Befruchtung bilden sich innerhalb von Wochen oder Monate Samenkapseln, die zu Boden fallen, aufplatzen und vom Wind verweht werden. 

Den Orchideensamen fehlt das Nährgewebe, um zu keimen, wie es bei anderen Pflanzenarten üblich ist. So macht sich der Orchideensamen die Symbiose zunutze. Eine Art Pilz spaltet die Nährstoffe des Bodens oder von Baumrinden so, dass diese den Orchideensamen ernähren kann, damit er keimt.

Führen Sie mithilfe eines Zahnstochers die goldgelben Pollen auf die klebrige Narbe. Bald verschließt sich die Narbe, wird dicker und verblüht. Die Pollen gelangen durch den Pollenschlauch in den Fruchtknoten. 

Innerhalb der nächsten Wochen ist die Pflanze befruchtet. Sehen Sie den Fruchtknoten anschwellen, so ist es ein gutes Zeichen. Das Heranreifen der Samen kann zwischen 2 und 9 Monate dauern.

Generativ Orchideen vermehren durch Symbiose (ohne sterile Werkbank) – mehrere Möglichkeiten

  1. Nehmen Sie die Samen und streuen Sie sie im Substrat der Mutterpflanze, in der Hoffnung, dass die wichtigen Pilze dort zu finden sind.
  2. Impfen Sie ein Stück Borke oder Rinde. Achten Sie darauf eine feuchte Rinde und eine feuchte und warme Umgebungsluft zu erhalten. Nutzen Sie am besten ein Fensterbankgewächshaus.
  3. Nutzen Sie die Handtuch-Methode. Dabei müssen Sie ebenfalls darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt.

Die Vegetative Vermehrung – mehrere Möglichkeiten

  1. Pflanzen Sie den Ableger (Kindel oder ­Keiki) in ein kleines Fensterbankgewächshaus.
  2. Teilen Sie die Bulben und pflanzen Sie diese in Substrat.
  3. Pflanzen Sie die Rückbulben.
  4. Pflanzen Sie eine Nodienkultur aus blattlosen, grünen Rückbulben in ein Fensterbankgewächshaus.
  5. Bringen Sie Moos an die Stecklinge um eine Wurzelverankerung zu erzielen.

Worauf stets zu achten ist

Ganz wichtig beim Orchideen vermehren ist, dass die Pflanzen stark und gesund sind. Benutzen Sie niemals unsterile Werkzeuge (Scheren, Messer, und so weiter) um die Pflanzen zu bearbeiten. 

Die Schnittstellen an den Orchideen sollten Sie mit Kohle- oder Schwefelpulver bestreuen, um bakterielle und pilzbedingte Infektionen zu verhindern. 

Wenn Sie eine Plastiktüte oder Plastikfolie um einen Topf binden, um die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze zu verstärken, denken Sie immer daran ab und zu die Pflanze zu lüften, damit keine Fäule entsteht.

Bei der Bestäubung, wenn nur eine Pflanze zur Verfügung steht, sollten mindestens zwei Blüten vorhanden sein (die eine ist die bestäubende, die andere die bestäubte). Die zu bestäubende Blüte sollte schon mehrere Tage geöffnet sein.